Vor
gut einem Jahr haben wir, Fiona Testuz und Livia Naef den gemeinsamen Weg nach
Rio 2016 auf dem 49erFX gestartet. Nach den ersten Trainings in Barcelona mit
dem Trainer Ramon Aixemeno sind wir im Januar nach Palma de Mallorca gereist,
wo die Zusammenarbeit mit dem Trainer Marcin Czajkowsky begonnen hat. Marcin
wurde von uns gleich bis zur WM im September 2014 angestellt, welche als
Höhepunkt der Saison definiert wurde. Da wir noch ein frischgebackenes Team
waren und einen beträchtlichen Rückstand im Bereich des Boatshandling hatten,
lag der Fokus der Saison hauptsächlich darin, das Boot in allen Windbedingungen
so gut als möglich unter Kontrolle zu haben. Die intensiven Trainings zu Beginn
waren hart, da auch im Bereich der Fitness noch einiges getan werden musste.
Doch wir haben uns dieser Herausforderung gestellt und hart daran gearbeitet.
Schon bald ermöglichten die Fortschritte im Fitness längere Trainingseinheiten
auf dem Wasser, was uns wiederum im Boatshandling nach vorne brachte. So hängen
die verschiedenen Erfolgsfaktoren zusammen und ergänzten sich von Zeit zu Zeit.
Nach
Palma starteten wir am Worldcup in Hyères. Einzelne gute Resultate konnten bis
dahin bereits erzielt werden. Es fehlte aber noch einiges an Konstanz und wir waren
noch zu fest mit uns selbst und dem Boot beschäftigt. Erst am Eurocup in Riva
del Garda gelang es uns regelmässig im Mittelfeld mitzufahren und das sogar bei
stärkeren Windbedingungen. Nach dem Gardasee stand eine weniger intensive Zeit
bevor. Fiona hatte ihr Semester abzuschliessen und musste dafür einige
Prüfungen schreiben. Damit wir nicht ganz aus der Routine kamen, segelten wir mehrere
Wochenenden am Genfersee. Trotzdem war es sehr taff als wir danach direkt an die
Europameisterschaft nach Helsinki fuhren. Das Resultat fiel nicht sehr
befriedigend aus, was nach dieser Pause jedoch nicht anders zu erwarten war.
Als
nächstes stand eine Stark-Wind-Woche am Gardasee bevor. Es war eine geniale
Woche, von welcher wir enorm profitierten, bevor wir dann die Trainingsblöcke
in Santander bei eher schwachen Bedingungen starteten.
Die
Sommermonate waren intensiv und lehrreich. In verschiedenen Bereichen konnten
gute Fortschritte gemacht werden. Bei leichten Winden waren wir in den
Trainingsregatten sogar bei den top Teams dabei.
Endlich
stand dann die Weltmeisterschaft bevor. Nebst vielem Warten konnte zum Glück
auch noch gesegelt werden. Jedoch nur an drei von sechs Tagen war es möglich
Läufe auszutragen. Nach einem soliden ersten Tag von uns, konnten wir am
zweiten Qualifikationstag unsere Stärken überhaupt nicht umsetzen. Dabei haben wir
so viele Punkte gesammelt, dass wir in der Silverfleet mitsegeln mussten.
Trotz
idealer Vorbereitung haben wir unser Ziel eindeutig verfehlt. Die Analyse
zeigt, dass wir hauptsächlich im mentalen Bereich gescheitert sind, sowie die
Routine in stärkeren Windbedingungen noch nicht vorhanden ist.
Das
letzte Jahr war von Höhen und Tiefen geprägt. Wir haben viel gelernt und super
Fortschritte gemacht. Nicht immer ist alles schön aufgegangen, doch die Lücken
wurden erkannt.
Trotzdem
konnten wir uns nicht auf einen gemeinsamen Fortlauf des Projekts einigen. Zu
unterschiedlich waren unsere Vorstellungen wie das Ziel Rio 2016 angegangen
werden soll. Schweren Herzens sind wir auseinander gegangen.
Die
gemeinsame Zeit ist deswegen keines Wegs verloren. Wir beide haben unsere Erfahrungen
gemacht, welche uns bei den nächsten Herausforderungen im Leben weiterbringen.
An
dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich bei unseren Sponsoren, Supporter
und Gönner bedanken!!! Danke dass ihr alle an uns geglaubt habt und uns ermöglicht
habt von Olympia zu träumen! „Der Weg ist das Ziel“ - Auch wenn wir das Ziel
nicht erreicht haben, hat uns der Weg so vieles gelehrt...